México City, einst Tenochtitlan genannt, wurde von den Azteken nach einer Weissagung gegründet. Es galt einen Adler zu finden, der auf einem Kaktus sitzend eine Schlange verzehrt. Dort solle man sich nieder lassen. Dass sie ausgerechnet auf einer Insel mitten in einem See genau diese Situation antrafen, ist der Grund für ein schiefes Mexiko City heutzutage. Die Mauern des Templo Major, der einige Male überbaut wurde, sind der sichtbare Rest und zugleich der Beginn der Stadtgeschichte. Die mexikanischen Münzen erinnern ebenfalls daran und wenn man sich die Flagge Mexikos genauer anschaut, sieht man sogar den See mit der Insel – und der Adler kämpft ganz schön mit der Schlange!
Im Museum beim Templo Major findet man viele Objekte, die hier mitten in der Stadt ausgegraben wurden. Da man ja nur noch in Innenhöfen gräbt oder auf Baustellen, kann man sich gar nicht vorstellen, was da wohl noch unter den Straßen und Gebäuden schlummert.
Über die Jahre schüttete man mehr und mehr Erde auf und rang dem See somit das Land ab und erweiterte die Stadt. Aber natürlich war und ist es nur sehr instabiles Land und genau das sieht man heute, wenn man durch México City spaziert.
An manchen Stellen sank die Stadt um bis zu neun Meter in den letzten 100 Jahren.
Dass Gebäude auf einem seichten See gebaut sind, noch dazu in einem Erdbebengebiet, ist wohl echt ein Problem und natürlich kann man nicht alle Gebäude aufwändig retten, wie mit der Kathedrale geschehen. An einem langen Pendel erkennt man in der riesigen Kirche, wie schief sie stand.
Die Kirchtürme im historischen Zentrum stehen kreuz und quer herum und viele Gebäude und Plätze haben gefühlt einen Knick in der Optik.