Medellin again: Martin macht Abrechnung, wir verlängern wieder mal, erledigen Dinge, schaun im Lieblingscafe vorbei und fühlen uns auf der einen Seite schon wieder bissl wie daheim, auf der anderen Seite etwas merkwürdig wieder hier zu sein.
Immer noch begeistert von der Vogelwelt hier. Seit den Puffins in Island können wir ja begeisterte Ornithologen verstehen. Die Tauben, Minitauben und gelb/grünen Vögel auf einem Foto:
Kreative neue Lokale gefunden. Ich liebe die Kupferrohre. Wir überlegen schon, welche Ideen wir daheim umsetzen werden.
Es ist irgendein Feiertag, glauben wir,… viele Geschäfte haben zu. Leider – oder Gott sei Dank – mein Lieblingsledertaschenladen auch!
Es regnet außerdem. Völlig andere Stimmung.
Ahh, es ist Ostern. Aha. Wir sehen keinen einzigen Osterhasen, keine für uns als solche zu erkennende Osterdeko, keine Ostereier. Nur viel weniger Leute unterwegs.
Für uns ist es nicht wichtig, ob Feiertag oder nicht, was ist eigentlich für ein Monat?
Es ist so wunderbar ohne Datum zu leben. Und trotzdem planen wir wieder viel. Was machen wir, wenn das Auto auf dem Atlantik unterwegs ist? Wieder wird viel diskutiert und wir sind uns nicht einig. Am Ende buchen wir ein kleines Hotel in einem Miniort an der Küste für einen letzten entspannten Kolumbienausklang. Und dann kommt Kontrast pur: New York! Martin liebt die Stadt, Martina hat keine Ahnung. Sicher cool, aber momentan nicht erstes Wunschziel (keine Gebäude über 2000 Jahre alt, keine Inkabauten und nicht Südamerika). Um es ihr schmackhafter als ihre bevorzugten Optionen zu machen, stellt Martin aber zusätzlich ein absolutes Zuckerl in Aussicht: Falling Water von Frank Lloyd Wright, eine Architekturikone. Nicht unbedingt ein Katzensprung von New York, weshalb es eher ein Traum ist da irgendwann mal hin zu kommen. Ein Traum, der nun (vermutlich) Wirklichkeit wird.
Plan und Traum steht also. Es reicht nun auch. Kein Bock mehr auf planen. Jetzt müssen wir wieder genießen und leben und erleben… statt überlegen, diskutieren, entscheiden und buchen. Prost!
Wo gehen wir essen? Da gibts keine Diskussion, es ist Einstimmigkeit auf einen Blick!
Sitzen also im Barbaro in einer Nische, unsere Bedienung der letzten Besuche kommt ums Eck, wie immer beim Arbeiten voll konzentriert – schaut uns verdutzt an – und fängt voll an zu lachen! Wollten wir doch nach Ecuador… mit uns war eigentlich nicht mehr zu rechnen. Aber Reisen ist kein Urlaub, natürlich kommt alles anders als gedacht. Und jetzt verabschieden wir uns quasi zum zweiten Mal hier… aber richtig!
Nachdem uns noch ein anderer Reisender erzählt hat, dass die Steaks in Argentinien nicht im Geringsten besser waren als im Barbaro, sind wir auch nicht mehr traurig, dass wir keine in Argentinien probiert haben.
Ein wunderbarer, süßer Abschluss… danke für viele schöne Abende. Von Medellin verabschieden wir uns, ein wenig Gnadenfrist bleibt noch für Kolumbien. Bis zum 11. Mai, dann ist Abflug in eine andere Welt.