Beim Dovrefjell gibt’s wohl eine architektonisch sehr interessante Hütte zum Beobachten von Moschusochsen. Mit einem Designpreis ausgezeichnet. Das Foto in einer Zeitschrift war zu verlockend… und sie liegt auf dem Weg nach Røros. Naja nicht direkt auf dem Weg, aber das ist uns egal, weil es so gut wie keinen Weg mehr gibt.
Dieses rote Gebäude schaut zwar auch cool aus, ist aber nur das WC beim Parkplatz, von dem aus man zum Aussichtspunkt gehen kann. Hier stehen gut ein Dutzend Fahrzeuge und wir rechnen mal leider im wahrsten Sinn des Wortes mit einer vollen Hütte. Überraschenderweise sind wir dann fast allein. Und ja, das Gebäude ist richtig, richtig schön. Ein wenig Feuer ist noch im Kamin und die Stimmung fast andächtig. Nur von den freilebenden Moschusochsen (vor 70 Jahren aus Grönland eingeführt) sehen wir keine. Aber das macht nix. Das wär zu schön gewesen.
Røros, ein kleines Juwel.
Hier wird quasi Müll, sprich die Schlackehalde der Erzveredelung, zum Weltkulturerbe. Hier sieht es aus wie zu urigen Zeiten und hier ist es mal quirlig mal ganz leer. Und hier fühlen wir uns sehr wohl.
Der Stadtführer erklärt, dass auch die alten Häuser hier nicht alt sind, da wie in vielen Städten oft alles abgebrannt ist und neu aufgebaut wurde. Für Einwohner der Staaten trotzdem megaalt, denke ich.
Nun haben wir wieder mal einen Film, den wir uns anschaun müssen: Pipi Langstrumpf! Die Winterszenen wurden nämlich hier in Røros gedreht.
Screenshots: https://www.svtplay.se/video/2600972/pippi-langstrump/pippi-langstrump-sasong-1-avsnitt-7
Melde: erster Rentierkontakt nördlich von Røros. Natürlich meine ich Sichtkontakt! Die Elche verstecken sich leider noch.
Und wie geht’s eigentlich unserem Defender? Gut! Er sammelt – auf wunderbare Weise – hin und wieder Pflanzen und Abschmieren/Autowaschen stand auf der To-Do-Liste. Sieht ein wenig nach „Doktorarbeit“ aus, aber beides erledigt!
Wir sind hier nach unserem Haken nach Røros wieder zurück an der Küste beziehungsweise an den Fjorden. Zickzack eben!
Da – juhuu ein Abstecher! Auf der Karte geht ein kleiner Weg weg zu einem Stausee. Das is immer gut! Aber erstmal müssen wir die Einfahrt finden und von einem Auto vorbei, das definitiv in den Vorpann eines Norwegenkrimis gehört! So beginnen gruselige Geschichten. Oder so enden sie.
Weiter oben, also auf zirka 300 Höhenmeter, haben wir wieder Schnee, Regenbögen und nass. Ein wenig unheimlich bleibt’s auch.
Aber das waren immer noch keine kolumbianischen Abenteuerstraßen. Bissl schwer zu finden hier, aber Martin gibt sich Mühe! Ich freu mich voll, als vor uns endlich Gras durch den Asphalt wächst.
Die E17 ist nicht nur wegen dieser Abstecher und der vielen Fähren abwechslungsreich. Bei den WC-Häuschen übertrifft das norwegische Design echt alles bisher Gesehene.
Der muss hier auch noch erwähnt werden: ein amerikanischer Diner, der zugleich technischer Antiquitätenladen ist und wo außerdem Gitarren und natürlich Berge von Wolle verkauft werden.
Røros und Innsbruck liegen übrigens fast auf gleicher Wellenlänge!