Auf dem Weg nach Süden – in Gedanken verabschiedet man sich schon von Kolumbien. In drei Tagen oder so wollten wir die Grenze zu Ecuador überqueren.
Aber es kommt anders als man denkt!
Kurz nach Cali winkt uns ein Autofahrer, versucht zu erklären,… cerrado (geschlossen) verstehen wir. Bei einer Tanke stehen voll viele LKWs und alle sagen, es geht nicht weiter. Die Lastwagenfahrer warten schon zwei Monate, aber nun geht wohl für Autos auch nix mehr.
Was ist los?
Die indigene Bevölkerung protestiert. Durch Straßensperren fordern sie mehr wirtschaftliche und soziale Integration. Da es hier nur eine Hauptstraße gibt und wegen der Geografie der drei Kordilleren kommt es durch ein paar Blockaden für die Stadt Popayan und den Süden schnell zu Spritmangel und Versorgungsproblemen. Vor Ort kein Spaß, wie wir später lesen.
Also heißt es für uns erstmal umdrehen!
Schafften es am Donnerstag noch vor der Dunkelheit zurück nach Cali. Blieben dann hier drei Nächte, aber Situation wird erst mal schlimmer, zumindest sagen das die Medien und die Einheimischen. Man hört von Straßenschlachten mit der Polizei und angespannter Situation an den Blockaden.
Wie lang sowas dauern kann ist schlecht absehbar. Die Situation gab es wohl schon öfter, aber daraus lässt sich keine Prognose ableiten.
Ein par andere Overlander posten in facebook, dass alternative Bergrouten nicht befahrbar waren.
Nun fahren wir wieder in den Norden, um etwas Abstand zu dem betroffenen Gebiet zu bekommen.
Werden wohl auch unsere Visa entweder in Medellin oder Bogota verlängern lassen, nur zur Sicherheit, falls wir noch länger im Land bleiben müssen. Das „Ablaufdatum“ im Pass ist momentan der 21. April, aber bevor die Situation nicht wieder safe ist, kommen wir im Süden nicht weiter. Nach Panama gibts keine Straße und Venezuela kommt auch nicht wirklich in Frage.
Unser Plan: die fehlenden Blogeinträge nachholen, einen Tisch bauen lassen, Fotos sichern, Spanisch weiterlernen,… abwarten und Alternativen überlegen.